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Minnesota Multiphasic Personality Inventory (MMPI)

Ende der 1930er Jahre stellten der Psychologe Starke R. Hathaway und der Nervenarzt J. Charnley McKinley eine Sammlung von Fragen zusammen, die typischerweise von Patienten mit psychischen Störungen mit Ja beantwortet werden - von gesunden Personen jedoch mit Nein (und umgekehrt). Dieser Fragenpool bildet auch heute noch die Grundlage für den MMPI - eines der am häufigsten eingesetzten Verfahren zur Diagnostik von psychischen Auffälligkeiten.
Einsatzgebiete: Obwohl das MMPI für den klinischen Einsatz entwickelt wurde, wird es auch zur Personalauswahl eingesetzt, was jedoch zumindest als fragwürdig anzusehen ist.
Aufbau: Der MMPI umfasst in der aktuellen Version (MMPI 2) 567 Fragen, die mit Ja oder Nein beantwortet werden müssen. Die Fragen sind psychischen Störungen und klinischen Merkmalen zugeordnet, wie z.B. Depression, Hypochondrie, Hysterie, Paranoia. Zusätzlich wird ausgewertet, wie ehrlich die Antworten sind. Dazu wird beispielsweise ausgezählt, wie oft ein Teilnehmer eine Frage nicht oder anders als eine sehr ähnliche Frage beantwortet hat. Der MMPI enthält auch einen Lügen-Skala, also Fragen, die von jedem Teilnehmer nit Ja beantwortet werden müssten, wenn er ehrlich ist.
MMPI2 MMPI Beispielprofil. Hypochondriasis (Hs): psychosomatische Beschwerden; Depression (D); Hysteria (Hy): Schüchternheit, Kopfschmerzen, Labilität; Psychopathic Deviate (Pd): Unangepasstheit, Nörgler usw.

Beispielfragen (Fragen im Test ähnlich)

Ich mag nicht jeden meiner Bekannten. (Lügen-Skale)
Ja / Nein

Ich leide unter Anfällen von Übelkeit und Schwindel. (Hypochondrie)
Ja / Nein

Ich wünschte, ich könnte so glücklich sein, wie andere Leute. (Depression)
Ja / Nein

Ich habe häufig das Gefühl, als ob ich einen Klumpen im Hals hätte. (Hysterie)
Ja / Nein

Ich bin mit meinem Sexualleben zufrieden. (Nein = Psychopathie)
Ja / Nein

Niemand scheint Verständnis für mich zu haben. (Paranoia)
Ja / Nein
Ich habe Angst, irgendwann den Verstand zu verlieren (Zwang & Phobien)
Ja / Nein

Mit meinem Kopf stimmt etwas nicht. (Schizophrenie)
Ja / Nein

Manchmal empfinde ich, dass ich mit ungewöhnlicher Schnelligkeit entscheiden kann. (Hypomanie)
Ja / Nein

Ich muss oft dagegen ankämpfen, meine Verlegenheit nicht zu zeigen. (Soziale Introversion)
Ja / Nein
Aussagekraft und Validität: Kaum ein Test ist so gut untersucht wie der MMPI. Es gibt Tausende von Publikationen zu Auswertung, Validität und Grenzen. Der Hauptanwendungsschwerpunkt ist jedoch die klinische Praxis und weniger die Personalauswahl. Aufgrund der vielen Lügen- und Kontrollskalen ist das Ergebnis weniger leicht manipulierbar als bei anderen Tests. Der Test erreicht jedoch kein Intervallskalenniveau. Viele Fragen sind in einem Bewerbungsverfahren unzulässig.

Stärken & Schwächen

Sehr gut untersuchtes, bewährtes Verfahren

Mehrere Lügen-Skalen zur Absicherung der Testergebnisse

Umfangreiche Diagnostik psychischer Auffälligkeiten

Mit über 500 Fragen sehr umfangreich

Viele Fragen im Bewerbungsverfahren unzulässig

Kein direkter Bezug zur Arbeitswelt / Personalauswahl

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